Fliedener Kaufhaus Jesaias Katz in Fuldaer Ausstellung

Unter dem Motto „200 Jahre Emanzipation der Juden in Fulda und Region“ wurde am 10. September im Vonderau Museum Fulda eine Sonderausstellung eröffnet, die auch Beiträge über die ehemalige Jüdische Gemeinde Flieden zeigt.

Die Ausstellung schildert den Weg der Juden in die Emanzipation (rechtliche Gleichstellung) im 19. Jahrhundert. Auf zwei Etagen umfassen die einzelnen Stationen den wirtschaftlichen Wandel, die Bedeutung der Bildung im jüdischen Selbstverständnis, den religiösen Alltag und die Vielfalt des Landjudentums in der Region Fulda.

Im Erdgeschoss sind per Beamer-Produktion Fotos zu sehen, die einen Einblick über die ehemaligen jüdischen Gemeinden im Fuldaer Land geben. Als Leihgabe aus der heimatkundlichen Sammlung des Heimatvereins Königreich Flieden steht in der Ausstellung Gegenstände aus dem ehemaligen Kaufhaus Katz: Getreide-, Putzmühle, Milchzentrifuge, Nähmaschine und kleinteile. Als besonders interessantes Stück wird auch zweiflügelige Eingangstür des Wohnhauses Katz/Wallach gezeigt (heute Elektro-Atzert), das von 1938-1960 Bürgermeisteramt war. Bis zum Ende der Nazizeit störte sich niemand an den Initialen JK Jesaias Katz im Fenstergitter, dessen Familie enteignet worden war.

Das Obergeschoss umfasst u. a. eine Fotocollage mit Motiven auch aus Flieden und die großformatige Plakatwand mit dem Titel: „Vom Hüttnergut zum Kaufhaus - Jesaias Katz aus Flieden, ein Kaufmann auf dem Weg in die Moderne“ in Bild und Text. Auch ein Modell der Synagoge ist zu sehen.

Die sehr empfehlenswerte Sonderausstellung des Vonderau Museums  Fulda und des Vereins Zukunft und Bildung Region Fulda e. V. in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Fulda und dem Staatlichen Schulamt Fulda sowie der VR Genossenschaftsbank und der Rhönenergie dauert bis Sonntag, 19. Oktober 2014.

Weitere Informationen unter: Vonderaumuseum Fulda