Königreich Flieden

Flieden trägt den Beinamen Königreich. Deshalb wurde dieser König im Jahr 1981 zur 1.175-Jahrfeier als Symbolfigur gewählt. Die Skulptur wurde im Jahr 2000 von der Raiffeisenbank eG Flieden gestiftet und von Steinmetzmeister Uwe Schneider aus Flieden hergestellt.

Warum Flieden ein Königreich ist

Die Großgemeinde Flieden trägt den Beinamen „Königreich“.

Die Gemeinde Flieden ist besonders stolz darauf, sich als einziger Ort in Deutschland mit dem Titel „Königreich“ schmücken zu dürfen. Ein Titel, der das Dorf auch weit über die Grenzen des Landkreises Fulda hinaus bekannt gemacht hat.

Über die Herkunft des Beinamens „Königreich“ gibt es zwei unterschiedliche Legenden:

1. Legende: Alle wollten nach Flieden

Mit dem Bau der Eisenbahn wurde Flieden im Jahre 1867 Bahnstation. Dies bedeutete einen wirtschaftlichen Umbruch für die Bevölkerung. Viele suchten ihr Glück in den neu entstandenen Industriestädten, und von Fliedens Maurern und Arbeitern wurde gesagt, sie hätten „halb Frankfurt“ aufgebaut. In jener Zeit scheint Flieden auch zu seinem Beinamen „Königreich“ gekommen zu sein. Als nämlich einmal an einem Wochenende viele dieser Pendler eine Fahrkarte nach Flieden verlangten, soll der Schalterbeamte in Frankfurt verwundert ausgerufen haben: „Flieden muss ja ein ganzes Königreich sein!“ Sicher ist jedenfalls, dass Flieden weit über seine Grenzen hinaus als „Königreich“ bekannt ist. Den Gemeindevätern war dies Anlass genug, in das Wappen auch die Krone aufzunehmen.

2. Legende: Ein Soldat Aus dem Königreich Flieden

Eine andere Version liegt die Unkenntnis eines Fliedener Sohnes über die politische Zugehörigkeit seiner Heimatgemeinde zugrunde. Als in den Befreiungskriegen gegen Napoleon der Aufruf erging, sich freiwillig für den Kriegsdienst zu melden, stellten sich aus allen Landesteilen junge Männer für das Freiheitsheer zur Verfügung. Anlässlich eines Appells ließ sich ein hoher Militär die angetretenen Soldaten vorstellen, die jeweils aus der Formation traten und Namen und Herkunft angaben. Unser junger Freund aus Flieden hörte sich alles mit an und vernahm: Königreich Sachsen, Königreich Westfalen, Königreich Preußen usw. und wartete bis er an die Reihe kam. Dann wusste er seinen Namen recht gut aufzusagen, aber zu welchem Reich er gehörte, war ihm nicht bewusst. Nach kurzer Verlegenheitspause begann er noch einmal, und da klang es fest und unerschütterlich: „Johann Adam Klug, Königreich Flieden!“