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Einsatz für den Klima- und Naturschutz - Der Paddelteich in Flieden hat jetzt zwei OLOIDE

13.01.2025

Der Fliedener Paddelteich ist das ganze Jahr über ein beliebtes Ausflugsziel zahlreicher Spaziergänger. Nicht selten fahren Besucherinnen und Besucher aus den umliegenden Ortschaften in das Königreich, um eine Runde um den Teich zu drehen. Doch vor allem in den warmen Sommermonaten kam es in der Vergangenheit vermehrt zu dem sichtbaren Problem der Blaualgenbildung. 

 

„Der Paddelteich hat eine sehr geringe Frischwasserzufuhr“, erklärt Fliedens Bürgermeister Christopher Gärtner. „Wenn die Temperaturen im Sommer heiß waren und es tagelang kaum Luftbewegung gab, stand das Wasser im Teich ebenfalls still.“ Optimale Bedingungen also, dass sich Blaualgen explosionsartig vermehren konnten. Denn die Bakterien mögen es warm, ruhig und nährstoffreich. So war es im Jahr 2023 der Fall, dass fast der gesamte Teich mit einem grünlich-blauen Teppich überzogen war. „Das ist nicht nur optisch sehr unschön, die Blaualgen sind sowohl für uns Menschen als auch für Tiere und Pflanzen richtig gefährlich“, erläutert Christopher Gärtner. Es drohte ein großes Fischsterben. 

Die Wasserqualität wurde daraufhin von den Gewässeranalytik-Experten der Mikrobiom-Lab GmbH aus Oberthulba mehrmals getestet. Hierfür wurden oberflächennah und am Gewässergrund Proben entnommen und chemisch, physikalisch sowie biologisch untersucht. Das Ergebnis war ein stark eutropher Paddelteich mit hoher organischer Fracht, hohen Phosphat- und Stickstoffwerten und einem sehr hohen Blaualgendruck. „Die Blaualgen produzieren zwar tagsüber Sauerstoff, entziehen diesen dem Gewässer jedoch nachts wieder, so dass der Nährstoffstatus des Teichs immer schlechter würde“, erklärt Mikrobiom-Lab Geschäftsführer Peter Flaßhoff-Gockel. Selbst in kühlen Wintermonaten waren die Wasserwerte so schlecht, dass dringend Handlungsbedarf bestand. 

 

So einigte sich die Gemeinde gemeinsam mit den Experten auf eine innovative Lösung: Zwei OLOIDE schwimmen nun seit dem 18. Dezember 2024 auf dem Gewässer und sorgen für eine leichte Oberflächenwelle. Der Teich ist stets in Bewegung. Zugleich erzeugen sie auch in der Tiefe des Gewässers eine leichte Strömung. Beides mögen die Blaualgen nicht und ihre Vermehrung wird gehemmt. 

 

Doch bevor die Technik installiert wurde, wurden noch kurzfristige Maßnahmen ergriffen, wie zum Beispiel die Einbringung von Steinmehl in den Paddelteich, das in der Lage ist, zu hohe Phosphat- und Stickstoffgehalte im Gewässer innerhalb weniger Tage zu binden. „Dieser Effekt hat sehr gut geholfen, er hält jedoch nur für eine gewisse Zeit an, wir wollten aber eine dauerhafte Lösung“, bekräftigt Christopher Gärtner die Entscheidung für die OLOIDE.

 

Die Technik wurde von der Firma OLOID Engineering GmbH aus Leipzig entwickelt. „Wir haben uns den vom Erfinder Paul Schatz entdeckten geometrischen Körper, nämlich den Oloid, als Vorbild genommen“, erklärt Geschäftsführer Eric Schieblich. „Dieser ist eine der wenigen Formen, die hundert Prozent ihrer Oberfläche bei der Inversion abwickelt.“ Der OLOID kann daher flüssige Materialien auf hocheffiziente Art und Weise in Bewegung setzen. So auch das Wasser des Fliedener Paddelteichs. 

 

In Zusammenarbeit mit Peter Flaßhoff-Gockel von der Mikrobiom-Lab GmbH wurden die beiden OLOIDE so auf dem Gewässer positioniert, dass sie sich gegenseitig ergänzen und damit am effizientesten arbeiten. Der gesamte Teich kann so „gerührt und belüftet“ werden. Dadurch wird der Wasserkörper bis zum Grund in Bewegung gehalten, was Blaualgen absolut nicht mögen. Sie finden so kaum noch eine gute Grundlage, sich unnormal stark zu vermehren. „Die Wasserwerte dürften sich zukünftig rapide verbessern“, gibt Peter Flaßhoff-Gockel einen Ausblick. Gut fürs Klima, für die Natur und vor allem gut für die Fische – denen die neuen Mitbewohner übrigens nichts ausmachen dürften. Ganz im Gegenteil: „Durch die stetige Wellenproduktion sind unsere OLOIDE so etwas wie eine Massagemaschine für die Fische“, sagt Eric Schieblich mit einem Schmunzeln. Es gibt keine scharfen Kanten, an denen sich Tiere eventuell verletzen könnten. 

 

Betrieben werden die beiden Geräte durch eine schwimmende Solaranlage. Acht Solarpanele mit Speicherfunktion sorgen dafür, dass immer Energie da ist. Und wenn im Winter mal wirklich selten die Sonne scheint, ist das auch nicht weiter schlimm, wenn der See kurzzeitig ruht. Denn die Wasserbewegungen werden ja gerade im Sommer bei heißen Temperaturen gebraucht. Damit die Wasserqualität sich stetig verbessern kann, bedarf es übrigens auch weniger Verschmutzung. Deshalb ist das Füttern der Enten im Paddelteich schon seit längerem verboten. 

 

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Wellen in alle Richtungen: Die beiden OLOIDE sorgen dafür, dass das Wasser des Paddelteichs stets in Bewegung bleibt. So lässt sich in heißen Sommermonaten die Blaualgenbildung verhindern. 

Foto: OLOID Engineering GmbH

 

 

 

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Eine schwimmende Solaranlage mit 8 Solarpanelen versorgt die beiden OLOIDE mit der nötigen Energie. 

Foto: OLOID Engineering GmbH

 

 

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Der OLOID ist an einem Schwimmer befestigt und „rührt“ im Wasser. So wird der Teich bis zum Grund mit ausreichend Sauerstoff versorgt. 

Foto: OLOID Engineering GmbH

 

 

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Fliedens Bürgermeister Christopher Gärtner (Mitte) freut sich über einen zukünftig blaualgenfreien Paddelteich. Eric Schieblich (links) von der OLOID Engineering GmbH installierte mit seinem Team die Technik. Peter Gockel (rechts) von der Mikrobiom-Lab GmbH hat regelmäßig die Wasserqualität überprüft. 

 

 

 

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